Warum der Einsatz digitaler Medien im Unterricht aus Sicht der Hirnforschung sinnvoll ist

Die Hirnforschung liefert uns stichhaltige Argumente für die Nutzung digitaler Medien:

 

Dem synaptischen Modell nach verbessert Lernen und Üben die Impulsübertragung zwischen Nervenzellen. So werden Informationen, die im präfrontalen Cortex, dem Sitz des Kurzzeitgedächtnisses, besser ins Langzeitgedächtnis übernommen, je besser ausgeprägt die Impulsübertragung ist.  Im Optimalfall entsteht eine Langzeitpotenzierung und das Erlernte ist flexibel anwendbar.

Präfrontaler Cortex

Das synaptische Modell

Das Synaptische Modell

 

  • Lernen und Üben verbessert die Impulsübertragung zwischen Nervenzellen. 
  • Üben sorgt für mehr und schnellere Übertragung der Impulse, es kommt zu Langzeitpotenzierung (LTP).

Das limbische System

Die Weiterleitung von Impulsen zwischen den unterschiedlichen Hirnarealen, die zum Beispiel für bewusste Handlungen oder kognitiven Leistungen verantwortlich sind, übernimmt das limbische System. Es koordiniert die unbewusst ablaufenden Prozesse der Wissens- und Bedeutungskonstruktion. Die Weiterleitung der Impulse funktioniert allerdings nur, wenn bestimmte Botenstoffe vorhanden sind. Nur sie gewährleisten eine "Weiterleitung".

Das limbische System
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Limbisches_System#/media/File:Limbisches_System.jpg vom 23.12.2018
  • Das limbische System verteilt Funktionen und Leistungen des Gehirns auf verschiedene Areale, z.B. motorische oder kognitive Leistungen.
  • Warum und in welchen Hirnarealen etwas geschieht, hängt von Neuromodulatoren, Botenstoffen, ab.

Das limbische System II


Anforderungen an digitale Medien

  • Bedeutsamkeit des Inhalts,
  • Lernen mit Belohnungsstufen und Levelaufstieg,
  • Wecken von Neugierde,
  • Training kognitiver Fähigkeiten,
  • Mehrperspektivischer Zugang,
  • Ermöglichung von ganzheitlichem Lernen,
  • Vertiefen und Weiterentwickeln des Vorstellungsvermögen,
  • Binnendifferenzierung/Inklusion.

Fazit

Digitale Medien und die damit verknüpften Anwendungen können bei Schülerinnen und Schülern sowohl die Lernmotivation als auch die Lernvorgänge steigern, wenn sie

  • altersgerecht gestaltet sind,
  • Kreativität statt Konsumverhalten vermitteln und
  • einen auffordernden, spielerischen und motivationalen Aspekt beinhalten.

Dann haben sie, so die Neurowissenschaften, einen positiven Einfluss auf das Gehirn.